Der Sinn vom Träumen

Träumen

Warum träumen wir?

Träumen gehört zum Schlafen dazu – und zwar bei jedem Menschen. Also kein Schlaf ohne Traum – zumindest laut dem aktuellsten Wissensstand. Obwohl das so ist, können sich viele von uns nach dem Aufwachen nicht mehr an die Träume erinnern. Grund dafür scheint die Zeit nach dem Aufwachen zu sein, welche unser Gehirn braucht, um vollständig hochzufahren. In dieser Zeit (ca. 15 Minuten) ist unser Gedächtnis noch nicht vollständig leistungsfähig und kann die Träume nicht langfristig abspeichern.
Wieso träumen wir überhaupt, wenn wir uns sowieso kaum daran erinnern? In diesem Blogbeitrag gehen wir der Funktion des Träumens nach und geben dir Tipps für den Umgang mit Alpträumen.

Bewusstsein in einer anderen Form

Im Wachzustand stellt unser Gehirn viele Vorhersagen her, um diese mit den Sinnesreizen aus der Umwelt abzugleichen. Schlafen wir, ist unser Gehirn ebenfalls ununterbrochen aktiv. Auch in diesem Zustand werden Vorhersagen generiert, aber in diesem Fall können sie nicht mit Daten aus der Aussenwelt verglichen werden. Deshalb spiegeln sich diese Vorhersagen als Träume wider.
Es wird angenommen, dass wir vor allem und sehr intensiv in den REM-Phasen (Rapid Eye Movement) träumen. Allgemein sind während dem Träumen viele unterschiedliche Hirnareale aktiv. Wird im Traum beispielsweise gesprochen, ist das Sprachzentrum aktiv, wenn Bewegungen ausgeführt werden der Motorkortex. Damit wir in diesen intensiven Phasen auch ruhig liegen bleiben, hat sich die Natur etwas einfallen lassen: Die Impulse vom Gehirn zu den Muskelzellen werden im Hirnstamm aktiv blockiert.

Was träumen wir?

Meist sind es Dinge, die wir tagsüber erlebt haben. Natürlich werden sie nicht eins zu eins wiederholt, sondern mit anderen Themen gemischt. Alte Informationen werden mit neuen vermengt und Phantasiegebilde werden erschaffen. So entsteht meist ein sehr kreativer Traum. Es werden Informationen verarbeitet und auch abgespeichert.

Warum träumen wir?

Diese Frage kann leider nicht vollständig beantwortet werden. Die Forschung geht davon aus, dass das Träumen eine Art Optimierung der Informationsverarbeitung darstellen kann, indem synaptische Verknüpfungen, die zwar aufgebaut aber zu schwach sind, abgebaut werden. Das soll uns helfen, wichtige Informationen von unwichtigen zu trennen. Andere Forschungsgruppen gehen davon aus, dass das Träumen eine Problemlösefunktion hat. Im Traum können wir verschiedene Handlungsmöglichkeiten phantasievoll durchspielen, was uns dann im Wachzustand weiterhelfen könnte.

Die Traumforschung ist sehr herausfordernd, denn um an die Traum-Informationen zu gelangen, muss man Personen im Nachhinein befragen und in diesem Fall wird es schwierig – praktisch unmöglich – einzuschätzen, ob der Traum oder das Sprechen darüber eine Wirkung hat.

Geplagt von Alpträumen

Erwachst du hin und wieder wegen eines schlechten Traums? Alpträume lassen uns aufgrund ihrer starken, negativen Emotionen hochschrecken und weil wir genau in einer solchen Traumphase aufwachen, können wir uns viel besser daran erinnern. Die Ursachen von Alpträumen können sehr verschieden sein. Ein Faktor, welcher durchaus mitspielen kann, ist Stress. Fühlst du dich aktuell gestresst, kann es also gut sein, dass du deshalb schlecht träumst. In diesem Fall ist es wichtig, dass du versuchst dein Stresslevel zu reduzieren. Schau auf unserer Themenseite zum Stress vorbei, um spannende Informationen und hilfreiche Tipps zu erhalten.

Was kann ich gegen Alpträume sonst noch unternehmen?

Eine Übung, die dir helfen kann, ist die bewusste Auseinandersetzung mit dem Traum. Nimm dir einige Minuten Zeit und gehe den Traum in Gedanken nochmals durch. Du kannst ihn auch aufschreiben. Stelle dir anschliessend folgende Frage: Wie kann ich die Situation verändern? Träumst du beispielsweise von einer Verfolgungsjagd, kannst du dir vorstellen, dass noch andere Personen da sind, welche du um Hilfe bitten kannst. Oder du rennst nicht weg, sondern konfrontierst die Person respektive das Wesen, welches hinter dir her ist. Auf diese Weise entwickelst du eine positive Bewältigungsstrategie. Führe diese Übung während zwei Wochen für fünf bis zehn Minuten pro Tag durch. In der Regel ändert sich dadurch der Alptraum.

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Referenzen
Mast, F. & Ellis, A. (2019). Beim Träumen das Gehirn aufräumen. UniPress, 15-17.
Romberg, J. (o.D.) Ein kleiner Wegweiser durch die Welt der Träume. GEO. https://www.geo.de/magazine/geo-magazin/485-rtkl-traeumen-ein-kleiner-wegweiser-durch-die-welt-der-traeume
Schmid Lopardo, S. (2022, 21. September). Warum wir träumen und wie wir uns an Träume erinnern. iMpuls. https://impuls.migros.ch/de/entspannung/schlafen/besser-schlafen/traeumen
Schredl, M. (2014). Warum träumen wir? - Das subjektive Erleben während des Schlafes. Academics Forschung & Lehre. https://www.academics.ch/ratgeber/warum-traeumt-man

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