Kommunikation ist von zentraler Bedeutung – in guten wie in schlechten Zeiten

Wir können nicht nicht kommunizieren. Ob wir wollen oder nicht – wir senden, wenn nicht verbal, dann nonverbal stetig Botschaften nach aussen und stehen im Kontakt mit unserem Umfeld.

Kommunikation gilt als das wohl wichtigste Bindemittel zwischen uns Menschen. Tagtäglich tauschen wir Informationen aus, fordern andere auf, etwas Bestimmtes zu tun, oder sprechen über unsere Stimmung und Gefühle. Dabei kommunizieren wir nicht nur verbal über die Sprache, sondern auch nonverbal mit Mimik und Gestik. Forschungen zeigen, dass wir sogar mehr auf die Sprache des Körpers achten, als wir meinen. Nicht einfach nur so heisst es im Volksmund: «Ein Lächeln sagt mehr als tausend Worte» oder «schau mir in die Augen, Kleines».

Nicht zu kommunizieren – geht nicht!

Obschon weltweit etwa 6500 Sprachen gesprochen werden, reden Menschen auf der ganzen Welt mit Händen und Füssen, zwinkern sich zu, lächeln sich an, hüpfen vor Freude und trauern mit hängenden Schultern. Wir tauschen ständig nonverbale Botschaften aus – ob wir wollen oder nicht. Manchmal sprechen wir andere Landessprachen, können uns dank Mimik und Gestik aber trotzdem verständigen. Manchmal sind diese Signale eindeutig, manchmal interpretieren wir sie falsch.

Kommunikation verstehen

Kommunikation – ein weit gefasster Begriff unter dem nicht alle dasselbe verstehen. Zusammenfassend kann man Kommunikation als einen Austausch von Informationen, aber auch von Gedanken, Wissen, Meinungen, Gefühlen, Erfahrungen – kurz allem was sich verbal oder nonverbal mitteilen lässt, bezeichnen. Der Begriff geht auf das lateinische Wort «communicatio» zurück, dass so viel bedeutet wie Unterredung oder Mitteilung. Die Wortherkunft setzt also schon voraus, dass an Kommunikation mindestens zwei Teilnehmende beteiligt sind. Handelt es sich dabei um Menschen, spricht man von zwischenmenschlicher Kommunikation, die für unsere psychische Gesundheit von immenser Bedeutung, aber nicht immer ganz einfach ist. Es sollte uns daher ein Anliegen sein, unsere zwischenmenschliche Kommunikation stets zu verbessern, um offen miteinander reden zu können.

Erfolgreich kommunizieren

Miteinander reden – manchmal ganz einfach, dann wieder richtig schwer. Wir alle haben das Bedürfnis uns mitzuteilen, miteinander zu kommunizieren. Nichts ist menschlicher, als dass wir sowohl Freude als auch Sorgen mitteilen möchten. Während wir über einige Dinge diskutieren wollen und an Meinungen von anderen interessiert sind, gibt es Situationen, in denen wir uns einfach nur jemanden wünschen, der uns zuhört. Damit wir über etwas reden können – egal in welcher Situation – brauchen wir ein Gegenüber, das sich Zeit nimmt, zuhört, da ist. Folglich bedeutet miteinander reden nicht nur aktiv zu sprechen, sondern auch zuzuhören. Mit Zuhören ist dabei nicht das Warten gemeint, bis man selbst mit Sprechen an der Reihe ist. Es geht vielmehr darum, dass man beim Zuhören versucht, sein Gegenüber zu verstehen, sich einzufühlen und nachzuempfinden. Durch Blickkontakt und nonverbale Gesten wie nicken, kann man seinem Gegenüber signalisieren, dass man aktiv zuhört und das Gesagte verarbeitet.

Aktiv Zuhören

Aktives Zuhören ist nicht immer einfach und braucht etwas Übung. Die 10 Gebote des aktiven Zuhörens der Kampagne «Wie geht’s dir?» können dir dabei helfen, deine Fähigkeiten im Zuhören zu verbessern. In Situationen, in denen wir das Gefühl haben, dass uns die richtigen Worte fehlen, oder wir Angst davor haben, das Falsche zu sagen, unterschätzen wir oft, wie gut es tut, wenn jemand einfach mal zuhört und Anteil nimmt. Um den Einstieg in ein Gespräch zu finden und das Eis zu brechen, können Gesprächstipps helfen.

Offen und ehrlich kommunizieren

Miteinander reden, heisst auch, mitzuteilen, wenn man selbst gerade nicht in der Lage ist ein Gespräch einzugehen. Sei es, weil man keine Zeit oder nicht «den Kopf» dazu hat oder weil einem selbst gerade die nötige Energie fehlt. Je nach Situation kann man seinem Gegenüber einen anderen Gesprächspartner, eine andere Gesprächspartnerin empfehlen oder gemeinsam einen anderen Zeitpunkt für das Gespräch festlegen. Wichtig ist, dass man dies mitteilt und der Person, die reden möchte, nicht einfach den Rücken zukehrt. Offen zu kommunizieren ist nicht immer einfach und braucht Mut. Besonders in Zeiten in denen es uns psychisch nicht gut geht, wir in einer schwierigen Lebenssituation oder Krise stecken, sind wir häufig gehemmt uns mitzuteilen. Obschon wir insgeheim wüssten, dass es uns gut tun würde darüber zu reden, verschliessen wir uns gegen aussen und haben Mühe das Gespräch zu suchen. Oft wissen wir nicht wie – es fehlen uns die Worte und folglich der Mut.

Gesprächstipps

Gesprächstipps sind eine gute Hilfe, damit du dich in Zukunft sicherer fühlst, nicht nach Worten suchen musst und deinem Gegenüber mitteilen kannst, wie es um dich steht. Bringst du dennoch keinen Ton über die Lippen, dann schreib eine SMS, E-Mail oder einen Brief und teile deinem Umfeld auf diesem Weg mit, wie du dich fühlst. Sprich über negative Gefühle ebenso offen wie über positive und teile Glücksmomente sowie Schicksalsschläge mit anderen. Deine Gesundheit wird es dir danken!

Schweigen ist ist Gold.
Reden unbezahlbar.

Unterhalte dich!

News zum Thema

  • Psychologische Beratung während der Corona Pandemie

  • Kommunikation trotz(t) Hygiene- und Schutzmasken in Zeiten von Covid-19

  • Neue Kampagne zur Organspende

  • Wie geht's dir? - Eine Frage mit grosser Bedeutung

  • Emotionale Intelligenz: Emotionen wahrnehmen, einsetzen, verstehen und steuern

  • Wieso Alleinsein gut tut und Einsamkeit krank macht

  • Mensch ärgere dich: Gut für unser Wohlbefinden?

  • Mental Load – Wenn die Denkarbeit zur Belastung wird

  • Psychische Gesundheit im Leistungssport – Wir sind alle nur Menschen

  • Keep Smiling – macht uns lachen gesund?

  • Kommunikation: Wie ich schwierige Gespräche sicher führe

  • «Nur noch 10 Minuten!» Aushandeln von Bildschirmzeiten in der Ära von TikTok und Fortnite

  • Nein - Ein kleines Wort mit grosser Wirkung

  • Digitaler Minimalismus: Mehr Zeit fürs echte Leben

  • Emojis: Mehr als moderne Hieroglyphen?

    Tipps und Tricks

    Kommuniziere mit «Ich-Botschaften», um Aussagen über dich zu treffen. So löst du beim Gegenüber weniger Abwehrreaktionen aus als bei «Du-Botschaften».

    Höre aktiv zu und lass dein Gegenüber aussprechen.

    Achte bei Nervosität auf eine aufrechte Körperhaltung. Steh auf beiden Füssen und atme ein paar Mal tief ein und aus, bevor du zu sprechen beginnst.

    Angebote im Kanton Zug

    • Gesprächstipps

      Wir unterstützen die Kampagne «Wie geht's dir?» der Stiftung Pro Mente Sana. Auf der kampagneneigenen Webseite findest du für verschiedene Gesprächssituationen eine Vielzahl hilfreicher Tipps und Informationen.

      Wie geht's dir? - Gesprächstipps
    • Gratis Deutsch lernen

      Die Sprache ist ein zentrales Medium um miteinander zu kommunizieren. Damit man sich als Migrantin oder Migrant in der Schweiz wohlfühlt ist es wichtig, dass man sich mindestens in einer Landessprache verständigen kann. Die Fachstelle Migration Zug bietet verschiedene gratis Deutschkurse an und stellt weitere Informationen zum Thema Deutsch lernen im Kanton Zug zur Verfügung. Die gratis Angebote können ohne Anmeldung besucht werden. Ebenso ist es möglich seine Kinder mitzubringen, wobei Mal- und Spielsachen zur Verfügung stehen, jedoch keine Kinderbetreuung angeboten wird.

      Gratis Deutsch lernen am See
    • Angebote für Migrantinnen und Migranten

      Neben den gratis Deutschkursen gibt es im Kanton Zug noch eine Reihe weiterer Angebote für alle Zugewanderten sowie für Personen aus dem Asyl- und Flüchtlingsbereich. Über Mentoringprogramme, Begegnungsanlässe, Angebote zur beruflichen Integration bis zu Angeboten zur sprachlichen Frühförderung und Elternbildung. Kommst Du aus dem Ausland und sprichst noch nicht gut Deutsch oder kennst du jemanden der oder die Unterstützung brauchen könnte, um sich zukünftig besser mitteilen zu können? Auf der Seite vom Kanton Zug sind alle Angebote aufgeführt und verlinkt.

      Angebotsübersicht für Migrantinnen und Migranten
    • Psychologische Beratung

      Eine Beratung bei einer Psychologin, einem Psychologen kann dir in vielen Lebensbereichen helfen. Manchmal kann es hilfreich sein, sich einer aussenstehenden und neutralen Person anzuvertrauen, sei es, um über Probleme zu sprechen oder die Dinge mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Zudem bietet eine psychologische Beratung die Möglichkeit, dass man seine eigenen Kommunikationskompetenzen erweitern und verbessern kann.

      Psychologe/Psychologin im Kanton Zug finden
    • Für Erwachsene

      Per Telefon, E-Mail oder im Chat-Kontakt - bei der Dargebotenen Hand findest du immer ein offenes Ohr. Das ganze Angebot ist kostenlos und anonym. Es ist Tag und Nacht jemand da, um mit dir zu reden, dir zuzuhören und dir weiterzuhelfen.

      Dargebotene Hand Zentralschweiz
    • Für Kinder und Jugendliche

      Möchtest du mit jemandem reden, deine Sorgen oder Ängste teilen und bist du auf der Suche nach einem offenen Ohr - jemandem der dir zuhört und für dich da ist? Über die Telefonnummer 147 der Pro Juventute erreichst du Tag und Nacht jemanden, oder schreib eine SMS an die Nummer 147 und hol dir Hilfe. Das gesamte Beratungsangebot ist kostenlos und anonym.

      Pro Juventute
    • Referenzen
      Eberspächer, H. (2011).
      Gut sein, wenn's drauf ankommt. Von Top-Leistern lernen. (3. Auf.). München: Carl Hanser Verlag.
      Röhner, J. & Schütz, A. (2016).
      Psychologie der Kommunikation. (2. Aufl.). Wiesbaden: Springer.
      www.paulwatzlawick.de
      www.schulz-von-thun.de